So, sitze gerade am San Francisco International Airport am Gate 94 und warte aufs Bording. Die 747-400 von United Airlines steht schon draußen auf dem Rollfeld. Zeit für ein paar Abschließende Zeilen, welche ich später im Flugzeug noch weiterschreiben werde...
Hier ein paar Fakten:
Waren jetzt vom 21. Juni bis zum 21. Juli unterwegs in den USA. Insgesamt sind wir 4245 Meilen gefahren, was 6832 Kilometern entspricht. Das wird den meisten jetzt viel vorkommen, aber in einem Land das so rießig ist, ist diese Entfernung eigentlich klein. Auch kommt einem die lange Distanz nicht so lange vor.
Jetzt kommt die "Ökobilanz". Unser Kia hat 115 Gallonen Sprit verbraucht, was wiederum 437 Litern unleaded entspricht. Rechnet man das ganze um, kommen wir auf 6,4 Liter auf 100 Kilometer, was in diesem Land definitiv ganz vorne liegen dürfte. Einzig hier in Californien sind die Autos kleiner geworden, aber im übrigen Land dominieren die gigantischen SUV's und Geländewagen. Kein Wunder bei Spritpreisen im Schnitt von 2,90$/Gallone.
In Californien war der Sprit am teuersten (daher wohl auch die kleineren Autos - dank dem Gouvernator denk ich mal, is halt doch ein Europäer) mit ca. 3,10$/Gallone, in Michigan mit 2,60$/Gallone am billigsten.
Unser längstes Stück was wir an einem Tag gefahren sind waren 423 Meilen, irgendwo bei Albuquerque glaub ich. Haben in den 31 Tagen an 7 Tagen das Auto überhaupt nicht benutzt, es wären also locker noch ein paar Meilen drin gewesen...
Die Höchste Stelle auf unserem Trip quer durch den Kontinent war auf 9115 feet (2779m) im Bryce Canyon National Park am Rainbow Point, die tiefste Stelle am Pazifik auf 0 feet - wer hätte es gedacht, wobei es hier im Death Valley eine Stelle gibt die 87m unter dem Meeresspiegel liegt --> nächste Mal ;-)
Der Kia lief ohne Probleme, und in den Großstädten wie Chicago, St. Louis, Las Vegas, Los Angeles und San Francisco ist man froh wenn man keinen Heavy Duty fährt, glaubts mir.
Was ist zu den USA im allgemeinen zu sagen? Schreib mal so dahin was mir gerade einfällt:
Amerika ist und bleibt ein Autoland. Die rießigen Distanzen sind auch gar nicht anders zu bewältigen. Wer sieht wie sich auf den Intersates die Trucks mit ihren Ladungen gen Westen bewegen, der begreift das diese Nation wie keine andere am Öl hängt. Nahverkehrssysteme gibt es zwar in den großen Städten, diese sind aber mehr oder weniger gut ausgebaut. Nur Chicago hatte unserer Meinung nach ein perfektes System aus U-Bahn, Bussen und Metro. Las Vegas hat immerhin eine Monorail ;-) und ein Bussystem was die Menschenmassen den Strip entlang zu den Casinos bringt. Los Angeles ist nur fürs Auto gemacht, obwohl es eine Metro und Busse gibt die aber niemand benutzt. san Francisco bietet Metro, Busse, Cabel Car und F-Streetcar. Funktioniert ganz gut, aber die Cabel Car's und Busse sind restlos überfüllt gewesen, hier hätten einfach mehr eingesetzt werden müssen.
Wir haben in ganz Amerika kein Gebäude gefunden, das nicht klimatisiert war. Ok, wer will schon in der Wüste bei über 40 Grad Außentemperatur kein klimatisiertes Gebäude haben. Man gewöhnt sich aber sehr schnell daran bei 40 Grad immer eine Jacke dabeizuhaben um im Gebäude nicht zu frieren. In vielen kleineren Gebäuden fällt auf, dass man die Energieefizienz eines Hauses bestimmt drastisch erhöhen könnte wenn die Gebäude auch dementsprechend isoliert wären und nicht nur in irgendein Fenster eine Klimaanlage mit Panzertape gehängt worden wäre.
Auch die Getränke bekommt man immer mit Eis, eiskalt serviert. Und wenn nicht dann kann man sich immer noch Eis aus den vielen Eismaschinen rauslassen, soviel man will.
Die Besten Burger gibt es in Amerika, ich habe noch keine besseren gegessen. Hier gibt es alle möglichen Ketten. Am besten hat uns Dennys gefallen, wo wir auch öfter Frühstücken waren. Aber auch die kleinen Dinner haben ihren Reiz. Zu nennen wäre da das Midpoint Cafe in Adrian, Texas ,Lilo's Cafe in Williams, Arizona oder Mr. Dz in Kingman, Arizona. Das Bestellen bei Subway ist nochmal schwieriger als in Deutschland und bei Mc Donnalds waren wir nur 2mal, das kann man daheim auch haben und schmecken tut das hier wie daheim gleich...
Das Big Texan Steak House in Amarillo, Texas hatte das beste Steak, was kein Wunder ist, da über dem Eingang steht: "feeding folks since 1963". Das die refills bei den Getränken immer frei sind, könnte man in Deutschland auch einführen...
Immer freundlich und hilfsbereit sind die Amerikaner. In Deutschland kaum vorstellbar das man mit fast jedem den man nicht kennt ein bisschen smalltalk führt. Auch das Anstehen zum Beispiel beim Warten auf einen Tisch, beim Ticketschalter oder an der Bushaltestelle haben die Amerikaner perfektioniert und alle halten sich dran. Niemand schiebt hier oder versucht sich vorzudrängen. Das die meisten meinen wir fahren auf der falschen Seite und nicht verstehen können woher und warum wir Englisch sprechen sei da locker verziehen.
Die Straßen sind zum Teil in sehr schlechtem Zustand. Sicher ist es nicht einfach in diesem rießigen Land alle Straßen in gutem Zustand zu halten, aber im Vergleich haben wir in Deutschland sehr gute Straßen und Autobahnen. Wenn eine Straße schlecht ist, steht schon mal ein Schild am Straßenrand "Rough Road next 50 Miles", was zwar das Problem nicht behebt, aber man ist besser darauf vorbereitet wenn die vielen Schlaglöcher kommen. In Chicago ist mir besonders das Stromverteilungssystem aufgefallen. Kam mir manchmal vor wie in den 60er Jahren. Alles offen, die Transformatoren hängen offen rum, wo man sie gerade brauch etc. Kein Wunder das man öfter in den Nachrichten hört das mal wieder irgendwo ein Blackout war, schließlich Hängen ja auch die ganzen Klimaanlagen und Eismaschinen am Netz, der Strom kommt ja aus der Steckdose.
Edit: Mittlerweile fliegen wir schon ca. 3 Stunden und sind gerade über Nordkanada, heute wurde wieder die Frage aller Fragen im Flugzeug gestellt: Chicken or Pasta? glaube das erste was eine Flugbegleiterin lernen muss sind diese 3 Worte...
Das Autofahren in Amerika funktioniert eigentlich sehr gut wenn man einige Besonderheiten beachtet. Der wichtigste Unterschied zu Deutschland sind die 4-Way-stops. Es gibt hier kein rechts vor links, der wo zuerst kommt fährt auch wieder zuerst. Ist am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig, nach einer Weile aber durchaus logisch. Auch dass man an einer roten Ampel wenn nichts anderes angegeben wird trotzdem rechts abbiegen darf ist logisch.
In den Großstädten muss man bei 6 und mehr Spuren schon sehr aufpassen das man den Überblick nicht verliert, was besonders morgens und abends schwer ist wenn Rushhour ist. Die Autobahnkreuze in Los Angeles sind manchmal 3 Stockwerke hoch und so verwirrend wie ein Labyrinth...
Hier gibt es für alles einen Drive through, anbei ein paar Beispiele: drive through bank, drive through pharmacie, drive through restaurants, drive through ammonition, drive through drugstore... kein Wunder das die Amerikaner ihr Auto als so eine Art 2. Wohnzimmer sehen, Sie essen ja auch meistens im Auto was man morgens auf den Freeways immer beobachten kann, deshalb gibts bei Dennys den letzten refill auch immer to go :-)
Edit: So nach fast 2 Wochen wieder in Deutschland, gibt es nur noch eines zu sagen: Wer einmal drüben war in den Staaten den zieht es denk ich immer wieder hin. Ich will auf jeden Fall wieder rüber...
Es wird noch ne ganze Zeit dauern bis die ganzen Bilder und Videos sortiert sind. Da aber schon mehrere Leute gefragt haben, denk ich dass irgendwann im Herbst, Winter im Nep mal ein Bilderabend stattfinden wird!
Stay tuned!
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